Jiří Gruša

tschechischer Schriftsteller, Dichter und Diplomat; ab 1981 zeitweise ausgebürgert; Botschafter in Deutschland nach der friedlichen Wende in der Tschechoslowakei 1989 (bis 1997); Bildungsminister 1997-1998; Botschafter in Österreich 1998-2004; Präsident des Internat. PEN-Clubs 2004-2009; Werke: Lyrik, Romane, Reden, u. a. "Der 16. Fragebogen", "Franz Kafka aus Prag", "Wandersteine", "Glücklich heimatlos", "Als ich ein Feuilleton versprach"

* 10. November 1938 Pardubice/Böhmen

† 28. Oktober 2011 Bad Oeynhausen

Herkunft

Jiří Gruša, kath., entstammte einer mittelständischen tschechischen Familie. Sein Vater Emanuel Gruša und seine Mutter Blažena Machková waren Beamte. Der frühere Wiener Erzbischof und Kardinal Anton Joseph Gruscha (1820-1911) ist ein Vorfahre G.s.

Ausbildung

Nach Abschluss des Gymnasiums 1957 in Pardubice, studierte G. Philosophie und Geschichte an der Prager Karlsuniversität. 1962 promovierte er dort in Philosophie (Dr. Phil.).

Wirken

Tätigkeit in Literaturzeitschriften

Tätigkeit in Literaturzeitschriften1963 gründete G. die erste nichtkommunistische Literaturzeitschrift "Tvář" (dt. Das Gesicht), bei der u. a. auch Václav Havel mitarbeitete. Außerdem war er Redakteur der Wochenzeitung "Nové Knihy". Eine veröffentlichte kritische Abrechnung mit der stalinistischen Poesie der 50er Jahre bedeutete das Ende von G.s Zeitschrift. Er war dann Mitbegründer und Mitarbeiter der literarischen Zeitschrift "...